Geboren bin ich 1946, die Mutter ist Lehrerin, der Vater Sänger an der Wiener Staatsoper. Deshalb gibt es Klavierunterricht und ich komme schon in zartem Alter mit der klassischen Musik in Kontakt. Ich lerne sogar mit den Klavierauszügen meines Vaters ganze Operetten auswendig. Mit fünfzehn mache ich die Ausbildung zur Kosmetikerin und spiele nebenbei in der Pfarrjugend bei einer Kabarett Gruppe mit. Das Programm ist so erfolgreich, dass wir sogar bei Altmeister Gerhard Bronner vorsprechen. Der meint, ich solle mit Achtzehn wiederkommen. Und tatsächlich, nach meiner Schauspielausbildung in der Schule Krauss, engagiert mich Bronner an's damalige Kärntnertor Theater. Gedacht als beinschwingender Aufputz, wie Frauen eben damals bei Kabarett eingesetzt wurden, entpuppt sich die Dolores als echte Komikerin, die die männlichen Komiker das Fürchten lehrt.
1965 werde ich Mitglied des Wiener Volkstheater's, und spiele Hauptrollen in unzähligen musikalischen Komödien wie unter anderem die "Polly Peachum" in "Die Dreigroschenoper" und "Die schöne Helena" in einer Kammerversion. Aber auch ernste Rollen gibt es, z. B die "Julie" in Molnar's "Liliom" und die "Sie" in der skandalumwitterten Uraufführung von Turrini's "Die Rozzenjogd".
Anfang der Siebziger fange ich an, Lieder zu schreiben, und bringe mit meinem langjährigen Partner, dem Sänger und Konzertgitarrist Dai King, ein Liederprogramm heraus, das unter dem Namen "Gurken haben keine Tränen" im Mozartsaal des Konzerthauses in Serie geht und jedes mal ausverkauft ist. Die Partnerschaft mit dem Waliser Dai dauert bis in die Neunziger, wobei er die Musik macht und Dolores textet. Das Liedertexten wird zu einer meiner liebsten Tätigkeiten und ich schreibe auch Texte für andere Theater.(z. B. Das Simpl)
Es folgen 2 Lp's und Engagements im Theater an der Wien in Musicals wie "Cabaret" und "Das Appartement".
1979 wechsle ich zum Theater der Josefstadt. Da gibt es Shakespeare, Horvath und Nestroy Rollen ("Der Talisman") und allerlei Komödien in den Kammerspielen (z. B. "Die Kaktusblüte").
1979 und 82 die erfolgreiche Produktion der beiden Töchter Therese und Sophie. Nebenbei mache ich über Jahre musikalische Unterhaltungssendungen im ORF und die Moderation einer anspruchsvollen Wienerlied-Sendung.
Auch sehr gute Filmrollen gibt es, wie z.B. in Houchang Allahyari's
preigekröntem "I love Vienna". Und natürlich das Fernsehen mit "Der Echte Wiener", der mich allzu populär macht.
Ab 1988 eigene Kabarettprogramme und 1992 den durchschlagenden Erfolg mit "Die nackte Matrone", Der mir den "Salzburger Stier" einbringt. Eine Trophäe, die gemeinsam mit dem "Nestroyring" und dem "Karl Skraup Preis" auf einem Podest in den Nassräumen steht. Das silberne Ehrenkreuz der Stadt Wien liegt in der Lade und wartet auf seine goldene Schwester..
Es folgen weitere Kabarettprogramme geschrieben mit Michael Niavarani ("Domina im Ausverkauf"), und Fritz Schindelegger ("Am Anfang war das word", "Operation Punschkrapferl"). 2009 gibt es das Programm "Endlich suchtfrei" geschrieben mit Robert Mohor und im März 2010 werdet Ihr in der Kulisse was Neues von mir sehen.
Lange Zeit habe ich Kolumnen für die renommierte Arbeiterzeitung geschrieben, und bin1999 als Autorin auf der Bestsellerliste mit dem Buch "Raus damit" wo ich in satirischer Weise mit meinen Essstörungen abrechne. Ein Buch "Das sexte Gebot", eine erstaunlich umfangreiche Bilanz über Sexualität im Christentum, ist in Arbeit.
Seit 40 Jahren ist mir das Engagement gegen die Gewalt an Kindern, gegen Rassismus und Folter ein Anliegen, und ich bin aktives Mitglied der "Aidshilfe".
Aber jetzt zum neuen Standbein, dem Regie führen.
2005 gibt mir mein Freund Dr. Michael Lackner, der Intendant der Leharfestspiele in Bad Ischl, die Gelegenheit, als Regisseurin quer einzusteigen. Ich lande mit der Inszenierung von "Der Bettelstudent" gleich einen Riesenerfolg. Es folgen Inszenierungen im "Simpl", und eine Schmidinger-Adaptierung von Toni Spira's "Alltagsgeschichten" in den Wiener Kammerspielen (u. A mit Andrea Händler und Otto Schenk). 2007 mache ich wieder in Bad Ischl den "Zigeunerbaron" , der hymnische Kritiken erntet und ein volles Haus bringt. In Linz gibt es eine saukomische Neubearbeitung des "Vogelhändler", sowie schließlich 2010 wieder in Ischl die Inszenierung von "Der fidele Bauer". Man attestiert mir die Fähigkeit, ohne weither geholte Konzepte einfach Geschichten zu erzählen,die trotzdem nicht verstaubt, sonder absolut heutig sind.
Na ja, und jetzt schau ma amal, wie's weitergeht....
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